Die Geburt meiner ersten Tochter war mit vier Stunden zwar relativ schnell, aber trotzdem sehr schmerzhaft. Ich hatte mich sehr auf die Geburt gefreut und war dann aber sehr erschrocken über die starken Schmerzen. Sicher hätte ich eine PDA verlangen können, aber irgendwie war es dann doch zu spät dafür. Kurz bevor das Baby da war, hatte ich riesige Angst und entsetzliche Schmerzen. Auch in den Tagen nach der Geburt, war mein Schmerzempfinden sehr hoch und ich war von dem Erlebten so traumatisiert, dass ich sicher war, dass ich kein zweites Kind haben möchte. Nach etwas mehr als einem Jahr wurde ich wiederum Schwanger. Meine Angst, dass die Geburt wieder so schmerzhaft sein würde war noch immer da. Deshalb machte ich mich auf die Suche nach einer Alternative. Denn ich war überzeugt, dass es auch ohne solche Schmerzen möglich sein sollte ein Kind zu gebären. Ich wurde fündig. Die Lösung hiess Hypnobirthing. Nach den Kursen und dem täglichen Anhören der Regenbogen-CD war ich bereit für mein zweites Kind. Ich freute mich wieder regelrecht darauf!
Am 19. Oktober 2009 war es dann so weit. Bereits im Laufe des 18. merkte ich, dass es bald soweit sein würde. Ich verbrachte den Tag ganz normal und begann meine Sachen fürs Spital zu packen und noch mal zu kontrollieren ob wirklich alles dabei sei. Nach Mitternacht kamen die Wellen immer regelmässiger und wir fuhren ins Spital. Als wir um 2 Uhr ankamen, war mein Muttermund noch kaum geöffnet und die Hebamme meinte, dass es wohl eine Weile dauern würde. Ich warnte sie jedoch vor, dass ich Hypnobirthing mache und es daher sicher schnell gehen würde. Sie war sehr freundlich und lächelte, aber ich war mir sicher, dass sie mich nicht ernst nimmt. Mein Mann begleitete mich während der ganzen Zeit und der Geburt. Wir sassen meisten am Boden und plauderten miteinander während wir uns festhielten. Während den Wellen legte er seine Hand auf meine Schulter was mir sehr half mich zu konzentrieren. Ich war so froh, denn ich spürte keine Schmerzen, sondern lediglich ein leichtes Ziehen. Ich und mein Baby waren definitiv bereit für einander. Nach knapp zwei Stunden kam meine zweite Tochter zur Welt. Es ging so schnell, dass die Hebamme als sie für eine Wehenkontrolle ins Zimmer kam, total überrascht war, dass es jetzt so weit ist. Zum Glück war mein Mann dabei, damit er ihr ein paar Handschuhe reichen und sie das Baby entgegennehmen konnte. Nach den normalen Wellen gab es zwei etwas stärkere und die Kleine war geboren.
Ich fühlte mich total gut und enorm fit. Am liebsten hätte ich meine Sachen gleich wieder gepackt und wäre nach Hause gefahren. Aber ich blieb meinem Mann zu liebe noch ein paar Tage da und liess mich verwöhnen. Die Hebamme war über diese Geburt sehr positiv Überrascht und erzählte ihren Kolleginnen davon. Diese konnten das ganze kaum Glauben und eine nach der anderen kam zu mir und wollte sehen und hören ob das wirklich stimmte. Die Erfahrung mit Hypnobirthing zu gebären hat bei mir ausschliesslich positives Bewirkt. Ich wünsche jeder Frau, dass sie auf diese Weise schmerzfrei und glücklich gebären kann.
Das Ganze hatte im Spital noch ein Nachspiel. Meine Ärztin und die Hebammen vom Spital waren von der Geburt so beeindruckt, dass sie sich intensiver mit Hypnobirthing auseinandersetzten und später sogar einen Kurs für sämtliche Hebammen im Spital durchführen.
Sussi Hodel